Wasserressourcen schonend bewirtschaften

Ziel:
Die Wahl der Produktionssysteme sowie die Tierdichte orientieren sich am nachhaltig nutzbaren Wasserangebot, und die Bewässerung von Weiden und Futtermittelflächen erfolgt sparsam und effizient. In der Industrie wird die Schmutzwasseraufbereitung und Wiederverwendung im Kreislauf gefördert.
(in Anlehnung an "Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050", BLW)
Bereits auf dem Weg
Landwirtschaft
In der Schweiz gibt es mehrere gesetzliche Bestimmungen, die darauf abzielen, die Bewässerung in der Landwirtschaft sparsam und effizient zu gestalten, um den Wasserverbrauch gering zu halten. Die wichtigsten Regelungen umfassen:
● Gewässerschutzgesetz (GSchG): Enthält Bestimmungen zur Nutzung und zum Schutz der Wasserressourcen. Insbesondere regelt es die Anforderungen an die Wasserentnahme und die Einhaltung von Restwassermengen, um die ökologischen Funktionen der Gewässer zu erhalten.
● Kantonale Wassernutzungsgesetze: Die konkrete Umsetzung der Wasserentnahme für Bewässerungszwecke wird in den kantonalen Wassernutzungsgesetzen geregelt. Diese Gesetze legen fest, unter welchen Bedingungen Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung entnommen werden darf und welche Bewilligungen erforderlich sind. Sie berücksichtigen dabei regionale Besonderheiten und die lokale Wasserverfügbarkeit.
● Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA): Die VVEA enthält Bestimmungen zur Vermeidung und Entsorgung von Abfällen, einschliesslich der Behandlung von Abwasser in der Landwirtschaft. Sie fördert Massnahmen zur Schmutzwasseraufbereitung und Wiederverwendung im Kreislauf, um den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu minimieren.
● Zusätzlich zu den gesetzlichen Vorgaben haben Verbände, wie beispielsweise Bio Suisse, eigene Richtlinien entwickelt, die den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen in der Fleischverarbeitung fördern. Diese Richtlinien ergänzen die gesetzlichen Bestimmungen und setzen oft höhere Standards für die Mitgliedsbetriebe. Ausserdem gibt es einen Leitfaden für nachhaltiges Wassermanagement, den Bio Suisse in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bio-Verband Naturland entwickelt hat. Dieser Leitfaden unterstützt Betriebe dabei, ihre Wassernutzung zu optimieren und die Wasserressourcen nachhaltiger zu nutzen.
Fleischverarbeitung
In der Schweiz regeln verschiedene gesetzliche Bestimmungen den Wasserverbrauch und die Abwasserentsorgung in der Rindfleischverarbeitung, insbesondere in Bezug auf das Waschen der Schlachtkörper sowie die Reinigung der Prozessanlagen und -räume. Die zentralen gesetzlichen Grundlagen umfassen:
● Das Lebensmittelgesetz (LMG) bildet die Basis für die Sicherheit und Hygiene in der Lebensmittelproduktion, einschliesslich der Fleischverarbeitung. Es legt fest, dass Lebensmittelbetriebe verpflichtet sind, hygienische Bedingungen sicherzustellen, was den sachgerechten Einsatz von Wasser für Reinigungszwecke einschliesst.
● Das Gewässerschutzgesetz (GSchG) enthält Bestimmungen zur Abwasserentsorgung, die auch für Fleischverarbeitungsbetriebe relevant sind, um sicherzustellen, dass das bei Reinigungsprozessen entstehende Abwasser entsprechend behandelt wird, bevor es in die Kanalisation oder Gewässer eingeleitet wird.
● Das Umweltschutzgesetz (USG) verpflichtet Betriebe, Massnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen zu ergreifen, was auch den sparsamen und effizienten Einsatz von Wasser in der Fleischverarbeitung umfasst.
Nächste Schritte - Beispiele
Die Bell Food Group engagiert sich für einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen in ihren Betrieben und entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gemäss ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2022–2026 hat sie sich zum Ziel gesetzt, den spezifischen Wasserverbrauch im Vergleich zum Referenzjahr 2021 bis 2026 um 10 % zu reduzieren. In wasserarmen Risikogebieten strebt sie eine Reduktion des Frischwasserverbrauchs um 50 % an. Zudem legt die Bell Food Group Wert darauf, die Abwasserqualität zu bewahren und kontinuierlich zu verbessern.