Bodenfruchtbarkeit erhalten

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Ziel:

Für eine langfristige Ertragssicherheit ist die Bodenfruchtbarkeit zentral. Die bereits in den Böden vorhandenen Kohlenstoffvorräte werden langfristig erhalten und wo nötig oder möglich erhöht. Durch konservierende Bewirtschaftung und einem gezielten Humus-Management wird die Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität der Böden verbessert, Erosionsanfälligkeit und Ertragsausfälle werden reduziert. Insgesamt soll die Kohlenstoffbilanz auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche positiv sein.

(in Anlehnung an «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050, BLW)

    Bereits auf dem Weg

    In der Schweiz existieren mehrere gesetzliche Grundlagen, die darauf abzielen, die Bodenfruchtbarkeit durch gezielte Düngung zu steigern und Nährstoffverluste zu minimieren. Diese Regelungen betreffen alle landwirtschaftlichen Betriebe.

    • Der ÖLN ist eine Voraussetzung für den Erhalt von Direktzahlungen und verpflichtet die Landwirte zur Einhaltung spezifischer Umweltauflagen. Dazu gehört auch die Ausgewogene Düngung: Die Düngung muss sich am Bedarf der Pflanzen orientieren, um Überdüngung und damit verbundene Nährstoffverluste zu vermeiden.
    • Die Direktzahlungsverordnung (DZV) fördert umweltfreundliche Bewirtschaftungsmethoden, wie z. B. Massnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Landwirte erhalten auch Zahlungen für die Pflege von Grünflächen und die Nutzung von Weiden als extensives Futter.

    Im Rahmen der Ressourceneffizienzbeiträge (REB) als Teil der Direktzahlungen werden spezifische Massnahmen gefördert, die zur Ressourcenschonung beitragen. Dazu zählen unter anderem:

    • Bodenverbessernde Massnahmen: Förderung von Techniken, die die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit verbessern.
    • Präzisionslandwirtschaft: Unterstützung von Technologien, die eine gezielte und bedarfsgerechte Düngung ermöglichen, um Nährstoffverluste zu reduzieren.

    Einige Schweizer Kantone (z.B. Graubünden und Uri) haben spezifische Weideförderprogramme entwickelt und unterstützen so die nachhaltige Bewirtschaftung von Bergweiden. Die Programme bieten finanzielle Unterstützung und Beratung für Landwirte, die in Gebirgslagen Weiden nachhaltig und naturschonend bewirtschaften.

    Agroscope, die Forschungsanstalt des Bundes für Landwirtschaft, führt Studien und Projekte zur nachhaltigen Weidebewirtschaftung durch und bietet Landwirten Beratung und Unterstützung bei der Umstellung auf weidebasierte Systeme. Dabei wird auch die Förderung von Weidehaltung im Kontext der Kohlenstoffspeicherung und der Reduktion von Treibhausgasen untersucht.

    Der Schweizer Bauernverband sensibilisiert mit der Informationsplattform "Boden schonen-Ernten sichern" zum schonenden Umgang mit dem Boden.

    Nächste Schritte - Beispiele

    Initiativen wie der Bodenfruchtbarkeits-Fonds setzen sich für fruchtbare, gesunde und biologisch nachhaltig bewirtschaftete Böden ein. Durch die Unterstützung solcher Programme tragen Landwirte aktiv zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei.

    Im Bio-Bereich ist die Weidehaltung von Tieren üblich, was nicht nur die Tierwohlstandards erhöht, sondern auch zur Bodenqualität und Biodiversität beiträgt. Bio Suisse fördert die Weidehaltung als Teil des ökologischen Produktionssystems.