Noch keine Normalisierung der Konsumgewohnheiten

24. März 2022
Mit höherer Produktion und höheren Importen konnte die Nachfrage nach Fleisch der im Land gebliebenen Bevölkerung gedeckt werden. Der Total-Verbrauch stieg um 1,9 %. Da die Bevölkerung um 0,1 % anwuchs, stieg der Pro-Kopf-Verbrauch um 1,8 %. Insgesamt wurden 2021 in der Schweiz rund 8’552 Tonnen mehr Fleisch verbraucht als 2020.

Die Corona-Pandemie bewirkte auch 2021 eine Verschiebung zwischen den Absatzkanälen. Pro Kopf gab es jedoch nur eine geringe Veränderung des Verbrauchs. Die Konsumgewohnheiten haben sich im Vergleich zum Jahr 2019, vor der Corona-Pandemie, noch nicht normalisiert. Der Fleisch-Absatz im Detailhandel sank zwar 2021 im Vergleich zum Vorjahr wieder um 2 % (Total: 238'918 Tonnen Verkaufsgewicht), liegt aber noch immer deutlich über dem Schnitt von 2019 (Total: 215'282 Tonnen Verkaufsgewicht). Dies kann damit erklärt werden, dass auch das Jahr 2021 von den Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 geprägt war: sowohl Anfang als auch zum Ende des Jahres. Obwohl der Besuch im Restaurant über weite Teile des Jahres erschwert wurde, erhöhte sich der Verbrauch in der Gastronomie gegenüber dem Vorjahr wieder merklich.

Die Zahlen des Fleischmarkts sind weiterhin positiv: Ein praktisch konstanter Pro-Kopf-Verbrauch bei einer leicht wachsenden Bevölkerung geht einher mit einem konstanten Inlandanteil von 80,9 %. Der Verbrauch über alle Fleischarten zeigt einmal mehr einen steigenden Verbrauch beim Geflügelfleisch (+ 4,4 %). Den grössten Rückgang verzeichneten Pferde- und Kalbfleisch. Die Inlandproduktion nahm gesamthaft um 1,9 % zu. Auch die Importe stiegen: Es wurden 4,1 % oder 3’917 Tonnen mehr importiert als im Vorjahr.

Wertschätzung für heimische Produktion

Gemäss Nielsen sind die Auslandeinkäufe der Privathaushalte deutlich geringer als vor der Pandemie. Die Konsumentinnen und Konsumenten kauften 2021 allgemein weniger im Ausland ein als 2019. Bei allen Fleischarten ausser bei Kalb- und Lammfleisch waren die Anteile der Auslandseinkäufe nochmals niedriger als im Jahr 2020, wo die Anteile bei gewissen Fleischarten sogar über die Hälfte zurückgingen.

Die hohe Wertschätzung für heimisch produziertes Fleisch zeigte sich auch in einer 2021 von «Schweizer Fleisch» durchgeführten Grundlagenstudie: Für Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ist die Herkunft das wichtigste Kriterium. Tierwohl und Tierhaltung ist dabei jenes Thema, das die Konsumentinnen und Konsumenten am meisten beschäftigt.

Weitere Informationen zur Statistik im Fleischmarkt finden sich hier.

Regula Kennel
Kommunikationsstelle

+41 31 3094121

regula.kennel@proviande.ch