Freiwilliger Importstopp für Pferdefleisch aus Südamerika

5. Dezember 2023
Neuste Audit-Berichte der EU bestätigen bestehende Kritikpunkte am Import von Pferdefleisch aus Argentinien und Uruguay. Die Fleischbranche reagiert: Als Reaktion auf diese Berichte ruft der Verwaltungsrat von Proviande die Branche dazu auf, freiwillig auf solche Importe zu verzichten und der Bund wird aufgefordert ein Importverbot zu verfügen.

Der Import von Pferdefleisch aus Argentinien und Uruguay steht immer wieder in der Kritik. Früher bezog sich diese Kritik in erster Linie auf die Haltungsbedingungen, welche als nicht artgerecht bezeichnet wurden. In letzter Zeit wurde zunehmend die fehlende Rückverfolgbarkeit des importierten Fleischs kritisiert, aufgrund derer die Lebensmittelsicherheit gefährdet sein könnte.

In den neuesten Audit-Berichten der EU (November 2023) zur Bewertung des Kontrollsystems der Produktion von Pferdefleisch in Argentinien und Uruguay, welches zur Ausfuhr in die europäische Union bestimmt ist, wird festgehalten, dass sich der Tierschutz gegenüber früheren Audit-Berichten zwar verbessert hat, aber immer noch in vielen Bereichen mangelhaft ist. Stark bemängelt wird zudem die bereits angesprochene Rückverfolgbarkeit und damit auch der nicht nachvollziehbare Einsatz von Medikamenten in der Aufzucht.

Die Fleischbranche handelt

Aufgrund dieser neuesten Berichte sind Massnahmen gefragt. Der Verwaltungsrat von Proviande ruft die Branche daher dazu auf, freiwillig auf Importe von Pferdefleisch aus Argentinien und Uruguay zu verzichten. Gleichzeitig fordert er das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV als Vollzugsbehörde auf, ein Importverbot zu erlassen, damit auch etwaige Schlupflöcher geschlossen werden können.

Gioia Porlezza
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit

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