Entstehung und Bedeutung der Preise

Die Preisbildung auf dem Schweizer Schlachtviehmarkt basiert auf Angebot und Nachfrage. Viele Faktoren beeinflussen das Schlachtviehangebot, zum Beispiel der Preis, die Jahreszeit, das Wetter oder die Futterverfügbarkeit. Grundsätzlich gilt das Prinzip, dass bei guter Nachfrage und kleinem Angebot die Produktion erhöht und umgekehrt eher gedrosselt wird. Die Nachfrage wird beeinflusst vom Fleischangebot. Dieser verändert sich saisonal und ist unter anderem abhängig von den allgemeinen Konsumtrends und vom Preis der Substitutionsprodukte.

Wochenpreise – verbindlich für die öffentlichen Schlachtviehmärkte

Im Rahmen des Leistungsauftrages des Bundes führt Proviande jeden Donnerstag mündlich eine repräsentative Umfrage zu den für die Folgewoche vorgesehenen Preisen der verschiedenen Kategorien der Rindvieh- und Schafgattung durch. An der Preisumfrage beteiligen sich Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe, der Schlachtviehhandel und Produzentenorganisationen. Die festgestellten Preise werden mit einem Faktor nach Grösse und Handelsvolumen gewichtet und fliessen in ein Berechnungssystem ein. Eine mathematische Formel stellt sicher, dass spekulative Preisangaben nicht berücksichtigt werden. Je ein Drittel des ermittelten Preises pro Gruppe trägt zum Gesamtergebnis bei. Die Preise werden auf 10 Rp. gerundet und auf der QM-Wochenpreistabelle ausgewiesen und publiziert.

Die Preisabstufungen auf der Tabelle nehmen Bezug auf das CH-Tax-Klassifizierungssystem, die Tierkategorie, das Alter und das Gewicht. Der Basispreis bezieht sich bei der Fleischigkeit auf die Klasse T und bei der Fettklasse auf die Klasse 3. Vom Basispreis aus werden Qualitätszuschläge und -abzüge berechnet. 

Auf den öffentlichen überwachten Schlachtviehmärkten ist die QM-Wochenpreistabelle verbindlich und dient der gesamten Branche als Richtwert.

Zu den aktuellen Wochenpreisen

Preise für Ziegen und Pferde

Die Preise für Pferde und Ziegen werden in der Regel einmal pro Jahr festgelegt. Die Preisfindung findet zwischen Produzenten und Vermarktern statt. Die Publikation erfolgt ebenfalls auf der Internetseite von Proviande und auf den Seiten der einzelnen Verbände.

Preise für Schlachtschweine

Die Preisverhandlung für QM-Schlachtschweine ab Stall wird zwischen den Vermarktern (Schweinehandel) und Abnehmer geführt. Die zwei grössten Abnehmer (Coop und Migros) beziehen zwei von drei Schlachtschweinen in der Schweiz (Nachfrage). Diese übernehmen mit ihrer Marktgrösse auch eine zentrale Rolle in der Preisgestaltung für Schlachtschweine.

Die Fachkommission Markt von Suisseporcs koordiniert die Interessen der Produzenten. Jeden Donnerstagmorgen wird die Marktsituation und der marktkonforme Schlachtschweinepreis ab Stall eingeschätzt. Nach Abschluss der Preisverhandlungen zwischen Vermarktern und Abnehmern publiziert Suisseporcs den «Marktbericht Schlachtschweine» mit den Preisen für Schlachtschweine und abgehende Muttersauen ab Stall.

Festlegung der Jagerpreise

Der Jagerpreis wird seit September 2023 mit relativen Zahlen (Indices) berechnet. Für die Preisfindung der Mastjager wird die Marktsituation, das voraussichtliche Marktpotential und der Erlösanteil Zucht am Schlachtschweinepreis berücksichtigt. Die Fachkommission Markt von Suisseporcs überwacht das Jagerpreismodell und kann Bestimmungen und Anpassungen der Indices vornehmen. Jeden Dienstagnachmittag wird die Marktsituation eingeschätzt und die wöchentliche Preisfestlegung für QM-Jager zur Publikation freigegeben. Gleichzeitig wird die Marktsituation für Schlachtschweine und abgehende Mutterschweine eingeschätzt und eine Preistendenz festgelegt. 

Realisierte Preise

Veröffentlichung der Preise

Die aktuellen Wochenpreise, die realisierten Preise und weiterführende Marktinformationen werden auf der Webseite von Proviande regelmässig publiziert. Die Preismeldungen können auch abonniert werden.