Wenn Fleisch, dann Schweizer Fleisch

Es gibt gute Gründe, Schweizer Fleisch zu bevorzugen. Schweizer Fleisch steht für einen artgerechten und respektvollen Umgang mit dem Tier, für eine möglichst naturnahe und nachhaltige Produktion, für eine Fütterung mit mehrheitlich eigenen Ressourcen. Fleisch ist ein gesundes, sicheres Lebensmittel, das zu einer ausgewogenen Ernährung gehört.

Die Schweiz bietet beste Voraussetzungen für nachhaltig produzierte tierische Nahrungsmittel. Jeder Konsument soll selber über seine Ernährung und seinen Fleischkonsum entscheiden. Das Rezept heisst verantwortungsvoller Genuss von adäquaten Mengen, dafür aber von höchster Qualität. Deshalb setzt sich Proviande für den Absatz sowie für den verantwortungsvollen Genuss von Schweizer Fleisch und Fleischprodukten aus nachhaltiger und tiergerechter Produktion ein.

Die Zukunft gehört einem Konsum mit Mass. Nicht nur bei den tierischen Produkten, sondern in allen Ansprüchen. Radikale Forderungen, die einzelne Nahrungsmittel verteufeln, lehnt Proviande ab. Die Fakten sind zu komplex und deshalb gilt es, in eine vernünftige, ausgewogene Ernährung zu vertrauen, in welcher auch tierische Produkte ihren berechtigten Platz haben.

Der Genuss von Fleisch in der Schweiz

Es ist keineswegs das Ziel, den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 50 kg pro Kopf und Jahr zu steigern, sondern, den Anteil von Schweizer Fleisch am Gesamtverbrauch zu halten (2020: 81 %).  Obwohl Fleisch in den Medien und in der Gesellschaft starker Kritik ausgesetzt war und nach wie vor ist, geniessen 94 % der Konsumentinnen und Konsumenten Fleisch und Fleischprodukte. Dabei bevorzugt eine Mehrheit von 65% Produkte aus Schweizer Produktion. Mit dem hohen Anteil an inländischer Produktion kann die Schweizer Fleischwirtschaft eine hohe Ernährungssicherheit mit qualitativ hochwertigen Produkten bieten, was sich in ausserordentlichen Situationen, wie wir sie momentan erleben, als durchaus wertvoll erweist.

«Nose to Tail»

Jedes Nutztier soll integral verwertet werden und möglichst viel davon in den menschlichen Ernährungskreislauf gelangen. Die Zubereitung von günstigeren Stücken wie Voressen, Haxen oder Innereien bringt Abwechslung auf den Speisezettel, bietet ökologische und ökonomische Vorteile und zeugt vom Respekt gegenüber dem Tier. 

Gegen Food Waste

Lebensmittel sind ein kostbares Gut. Heute geht in der Schweiz rund ein Drittel davon entlang der Lebensmittelkette verloren – in der Schweiz jährlich etwa zwei Millionen Tonnen und davon fast die Hälfte in den Haushalten. Beim Fleisch beträgt der Verlust etwa 18 %. Proviande unterstützt Lösungsansätze aktiv, die zu einer besseren Verwertung der produzierten Lebensmittel beitragen. Zum Beispiel verwertet die Schweizer Fleischwirtschaft Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie sinnvoll als Futtermittel und führt sie so dem Nahrungskreislauf zu.

Die gesundheitlichen Aspekte der Ernährung mit Fleisch

Ernährungsthemen sind von grosser gesellschaftlicher Bedeutung und Proviande begrüsst es, dass sich die Öffentlichkeit vermehrt für die gesundheitlichen und nachhaltigen Aspekte der Ernährung interessiert. Proviande wehrt sich jedoch gegen stigmatisierende Forderungen und vertritt dezidiert die Ansicht, dass alle Lebensmittel – mit Mass genossen – ihren Platz in einer ausgewogenen Ernährung haben.

Zu einer gesunden Lebensweise gehören eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung. Fleisch liefert hochwertige Proteine, Mineralstoffe wie Eisen oder Zink sowie Vitamine, zum Beispiel das praktisch nur in tierischen Produkten vorkommende Vitamin B12. Auch tierische Fette gehören zu einer gesunden Ernährung. Sie liefern wertvolle Energie und sowohl gesättigte wie auch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Aus gesundheitlicher Sicht sind sie gleichwertig wie pflanzliche Fette und Öle.

Schweizer Fleisch – ein sicheres Lebensmittel

Wer sich für den Konsum von Fleisch entscheidet, soll aus guten Gründen und mit gutem Gewissen Fleisch aus der Schweiz geniessen können. Strenge Gesetze sorgen für eine sichere Fleischproduktion auf allen Stufen. Bund und Kantone gewährleisten dank strenger Kontrollen die Qualitätssicherung entlang der gesamten Lebensmittelkette.

Jederzeit rückverfolgbar

Schweizer Fleisch von Rind, Kalb, Schaf, Geflügel, Schwein und Ziegen lässt sich dank einem aufwendigen Kontrollsystem via Schlachtbetrieb bis zu den Erzeugerbetrieben zurückverfolgen. Der DNA-Herkunfts-Check von Proviande ist eine zusätzliche wirksame Massnahme gegen missbräuchliche Deklaration. Er erhöht die Sicherheit in der gesamten Wertschöpfungskette von Fleisch, da auf jeder Stufe die Schweizer Herkunft nachgewiesen werden kann. So wächst nicht nur das Vertrauen in die Deklaration Schweizer Fleisch, sondern auch die Wertschätzung für Fleischprodukte aus einheimischer Produktion. 

Die Schweizer Nutztierbestände haben im Vergleich mit dem Ausland einen sehr hohen Gesundheitsstatus und die Schweiz ist weitgehend frei von hochansteckenden Tierseuchen.

Zum Umgang mit dem Tier

Die naturnahe und artgerechte Tierhaltung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Schweizer Fleisch. Bei allfälligen Zielkonflikten zwischen dem Klima- und dem Tierschutz setzt sich Proviande prioritär für das Wohl der Tiere ein.

Haltung und Fütterung

Die Schweiz verfügt über eine der strengsten Tierschutzgesetzgebungen der Welt und mit einer maximalen Fahrzeit von sechs Stunden über die strengsten Tiertransportvorschriften weltweit. Diese und freiwillige Massnahmen der Produzenten sorgen für einen artgerechten und respektvollen Umgang mit dem Tier. 

Drei Viertel aller Schweizer Nutztiere profitieren vom Programm «RAUS» (Regelmässiger Auslauf im Freien), 60% vom Programm «BTS» (Besonders Tierfreundliche Stallhaltungssysteme». Dadurch haben über vier Fünftel der Kühe und Rinder regelmässig Auslauf an der frischen Luft und praktisch alle Mastpoulets einen geschützten Aussenklimabereich. 

Die Tiere werden ausschliesslich mit GVO-freien Futtermitteln gefüttert. Tiermehl sowie Hormone und Antibiotika zur Leistungsförderung sind verboten.

Im Schlachtbetrieb

Die Schlachtung ist der am meisten regulierte, aber auch der am emotionalsten diskutierte Bereich der Fleischproduktion. Zugunsten einer hohen Produktequalität und aus Verantwortung gegenüber dem Tier setzt sich die Fleischbranche aktiv für einen möglichst stressfreien Schlachtungsablauf ein. Es gelten hohe Ansprüche für die Ausbildung des Personals sowie für die Einhaltung des Tierschutzes und der Hygienevorschriften. Unabhängige Stellen überwachen und kontrollieren die Schlachthöfe in den Bereichen Tierschutz, Tierseuchen, Kennzeichnung und Lebensmittelhygiene.

Zum Umgang mit den Ressourcen

Im Alpen- und Grasland Schweiz werden auf für die menschliche Ernährung nicht nutzbaren Flächen hochwertige Lebensmittel produziert. Die Schweizer Landwirtschaft stellt sich den Herausforderungen einer nachhaltigen Produktion. Sie hat ihre Treibhausgasemissionen seit 1990 bereits um 12 % reduziert. Zudem pflegen die bäuerlichen Familienbetriebe unsere Landschaft.

2/3 der landwirtschaftlichen Fläche sind Wiesen und Weiden

In der Schweiz bestehen zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche aus Alp- und Weideland, welches sich nicht für den Ackerbau eignet. Die darauf wachsenden Gräser und Kräuter sind für den menschlichen Verzehr  nicht geeignet. Sie können aber von Kühen, Schafen und Ziegen verdaut werden, ohne dass dadurch eine Konkurrenz zu pflanzlichen Lebensmitteln aus dem Ackerbau entsteht. So produzieren die Tiere hochwertige Lebensmittel wie Milch, Käse und Fleisch, was die Versorgungssicherheit für die menschliche Ernährung erhöht.

Das Futter für unsere Nutztiere stammt zu 84 % aus dem Inland. Der grösste Teil davon sind Raufutter wie Gras und Heu oder Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion. Futtermittelimporte stammen weitgehend aus natur- und sozialverträglicher sowie aus kontrollierter Produktion und die für Futterzwecke importierte Soja zu 99 % aus verantwortungsbewusstem, zertifiziertem Anbau.

In der niederschlagsreichen Schweiz ist eine künstliche Bewässerung für den Futterbau weitgehend unnötig und der landwirtschaftliche Wasserverbrauch beträgt hierzulande lediglich 2 %. Damit stellt er weder eine Konkurrenz zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung dar, noch zur Produktion pflanzlicher Lebensmittel.

Fleisch und Klima

Die Schweiz bietet beste Voraussetzungen für nachhaltig produzierte tierische Nahrungsmittel. 98% der landwirtschaftlichen Fläche werden nach dem Ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) bewirtschaftet, dem Schweizer Standard für eine umweltgerechte Landwirtschaft. Dazu gehören eine artgerechte Tierhaltung und eine ausgeglichene Düngerbilanz, geregelte Fruchtfolgen, ökologische Ausgleichsflächen und ein geeigneter Bodenschutz.

Die Schweizer Landwirtschaft stellt sich den Herausforderungen einer nachhaltigen Produktion. Sie hat ihre Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2018 bereits um 12,2 % reduziert. Der Anteil der Landwirtschaft am nationalen Treibhausgasausstoss liegt gemäss dem BAFU  bei rund 14 % (2019), während für 80 % der gesamten Treibhausgasemissionen der Verkehr, die Haushalte und die Industrie verantwortlich sind. 

Keine Milch ohne Fleisch

Die Produktion von Milch, Milchprodukten und Eiern ist nicht möglich, ohne parallel dazu Fleisch zu erzeugen. Die Rinder- und Kälbermast ist deshalb auch ein Nachfolgeprozess der Milchwirtschaft. Sie hilft mit, den Nutztierbestand zu regulieren und liefert gleichzeitig wertvolle Produkte für die menschliche Ernährung.